Februar 2016 – Optimistisch ins Frühjahr
IT-MittelstandsIndex
techconsult publiziert seit vielen Jahren den IT-MittelstandsIndex. In einer monatlichen Befragung werden Lage und Erwartungen bezüglich Umsatz und IT-/TK-Investitionen in mittelständischen Unternehmen mit 10 bis 999 Mitarbeitern eingefangen.
Die Wachstumsdynamik der mittelständischen Unternehmen nahm im Februar wieder Fahrt auf. Auch der Index der wirtschaftlichen Prognose ist vielversprechend und deutet auf eine positive Umsatzentwicklung im bevorstehenden Frühjahr hin. Im Aufwärtstrend liegt ebenfalls der Indikator der getätigten ITK-Ausgaben. Die für die kommenden drei Monate prognostizierte Ausgabentätigkeit in ITK-Produkte und -Lösungen gab geringfügig nach, überzeugt aber weiterhin auf hohem Niveau.
Wirtschaftliche Lage und Ausblick
Die wirtschaftliche Dynamik der mittelständischen Unternehmen in Deutschland entwickelte sich im Februar nach einer Durststrecke wieder überaus positiv. Gegenüber Januar legte der Index der realisierten Umsätze neun Punkte zu und erreichte einen Stand von 110 Zählern. Getrieben wurde der Umsatz in erster Linie durch Finanzdienstleister und Versorger: Sie waren im Januar die erfolgreichsten Branchen, Firmen mit gestiegenen Umsätzen lagen hier weit über dem Durchschnitt. Das Schlusslicht war die Industrie, hier konnten sich die Unternehmen mit gestiegenen Umsätzen nicht durchsetzen und bildeten nur die Minderheit.
Der Ausblick auf die kommenden drei Monate ist anhaltend optimistisch. Der Index macht zwei Punkte gut und liegt mit 131 Punkten auf einem guten Niveau. Dies signalisiert, dass die mittelständischen Unternehmen mit steigenden Umsätzen in den kommenden drei Monaten deutlich in der Überzahl sein dürften. Innerhalb der Branchen blicken alle gewerblichen Wirtschaftszweige überaus zuversichtlich auf das beginnende Frühjahr. In erster Linie erwarten Industrie, Handel und Dienstleister einen überdurchschnittlichen Aufschwung: Die prognostizierten Indizes liegen deutlich über 130 Punkten. Lediglich Öffentliche Verwaltungen und Versorgungsunternehmen zeigen sich auch in ihrer Prognose verhalten und bleiben gegenüber dem Durchschnittswert zurück.
Im Jahresvergleich legte der Index der realisierten Umsätze sieben Punkte gegenüber Februar 2015 zu. Der Indikator der wirtschaftlichen Aussichten liegt niveaugleich mit dem Vorjahreswert.
Getätigte und prognostizierte ITK-Ausgaben
Die positive Umsatzentwicklung ließ auch die Ausgaben in ITK-Produkte und -Lösungen steigen. Im Februar waren mehr Unternehmen geneigt, in Informations- und Kommunikationstechnologie (IT/TK) zu investieren als im Januar. Der Index der realisierten Ausgaben zog gegenüber dem Vormonat um vier Zähler an, so dass sein aktueller Wert bei 111 Punkten liegt. Bis auf das Finanzgewerbe tätigten alle Wirtschaftszweige im Februar überwiegend steigende IT-/TK-Ausgaben. Die starke Nachfrage nach ITK-Produkten und -Lösungen wurde in erster Linie durch die Öffentlichen Verwaltungen und Dienstleister getrieben. Im Finanzsegment war das Verhältnis zwischen Unternehmen mit gestiegenen und mit rückläufigen Investitionen ausgeglichen. Die Indizes aller übrigen Wirtschaftsbereiche liegen geringfügig unter dem Durchschnitt.
Der Index der prognostizierten ITK-Ausgaben konnte das sehr hohe Niveau nicht halten und gab fünf Punkte nach. Dennoch liegt er mit 117 Punkten auf einem soliden Niveau. Mittelständische Unternehmen mit positiven Investitionsabsichten dürften auch weiterhin dominieren. Für die nächsten drei Monate prognostizieren alle Branchen bis auf das Finanzgewerbe steigende IT-/TK-Budgets. Dabei heben sich die Öffentlichen Verwaltungen und die Industrie mit einem überdurchschnittlich hohen Indikator besonders hervor. Die Finanzdienstleister bleiben in ihren Ausgabenplanungen weit hinter dem Durchschnitt zurück, hier halten sich Unternehmen mit steigender und sinkender Ausgabenprognose die Waage.
Gegenüber Februar 2015 machte der Index der getätigten ITK-Ausgaben einen Punkt gut. Der Indikator der Ausgabenplanungen weist dagegen ein Minus von sechs Punkten auf.
Etwaige Abweichungen zum Geschäftsklimaindex des ifo Institutes erklären sich aus Unterschieden in der Methodik (Unmittelbarer Vergleich mit dem Vormonat und getrennte Ausweisung von Lage und Erwartungen beim IT-Mittelstandsindex) sowie unterschiedlichen Befragtengruppen: Der IT-Mittelstandsindex untersucht alle Branchen, ausschließlich aus dem Mittelstand; der ifo Konjunkturtest beschränkt sich demgegenüber auf die Sektoren verarbeitendes Gewerbe, Baugewerbe, Groß- und Einzelhandel und bezieht dort alle Größenkategorien in die Analyse ein.
Verena Bunk
– Senior Analyst –
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